Unterbesetzte Stationen, überlastetes Personal: In deutschen Kliniken, Altenheimen und Ambulante Pflegedienste arbeiten immer mehr Pflegekräfte am Limit. Auch Menschen, die ihre eigenen Angehörigen pflegen müssen, sind oft überfordert: seelisch und körperlich. Was also tun, wenn Menschen, die eigentlich helfen sollen, plötzlich so ausgebrannt sind, dass sie selbst Hilfe brauchen. Pfleger X ( fiktiv für 1000 andere Echte Mitarbeiter) berichtet von seinem Weg aus dem Burnout.
Wenn der Übereifer zum Verhängnis wird
Menschen begleiten, wenn sie Hilfe am dringendsten brauchen – für Pfleger X war das ein Traumberuf. 30 Jahre lang hat er sich als Pflegekraft aufgeopfert, zuerst in der Altenpflege, später als Stationsleitung in einer Klinik. Obwohl physische und psychische Belastung groß sind, liebt Pfleger X seinen Job – Er absolviert Fortbildungen und Führungsseminare, macht immer ein bisschen mehr als eigentlich nötig.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Pfleger X genau dieser Übereifer zum Verhängnis wird. Zu den vielen schlaflosen Nächten gesellen sich plötzlich Bauchschmerzen. Also geht er zum Arzt – eigentlich nur, um sich ein Mittelchen gegen die vermeintlich harmlose Magenverstimmung verschreiben zu lassen. Doch der Befund ist ein anderer: Diagnose Burnout. "Mein Hausarzt sagte mir damals auf den Kopf zu, dass ich kurz vorm totalen Kollaps stehe." Der Zusammenbruch folgt auf den Fuß: „Ich brach noch in der Praxis in Tränen aus", erinnert er sich. Pfleger X bekommt eine sechswöchige Zwangspause verordnet, Schlafmittel und viel Ruhe inklusive.
Die Missstände müssen thematisiert werden
Um selbst ein noch größeres Drama zu verhindern, setzt sich der Pfleger X nach seiner Auszeit klare Grenzen. „Als ich in den Beruf zurückkehrte, habe ich meine Stunden reduziert und mehr auf mich geachtet." Als sich die Bedingungen in der Klinik weiter verschlechtern, zieht sie endgültig die Reißleine. Im Jahr 2001 wechselt Pfleger X in die Berufspolitik – um Missstände wie diese zu thematisieren und sich für die Rechte der Kollegen stark zu machen.
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Burnout erkennen
Diese Anzeichen können ein Hinweis auf ein Burnout-Syndrom sein:
Müdigkeit und Erschöpfung
Gefühl der Überforderung
Starke Wahrnehmung von Misserfolg
Abnehmende Belastbarkeit
Innere Leere und Sinnverlust
Konzentrationsstörungen und Nervosität
Gleichgültigkeit und Zynismus
Reizbarkeit und Anspannung
Antriebsschwäche
Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit
Körperliche Symptome wie Schlafstörungen oder Kopfschmerzen
Generell gilt: Wer sich über einen längeren Zeitraum hinweg anhaltend erschöpft und überlastet fühlt, sollte das Gespräch mit seinem Hausarzt suchen. Dieser kann die Beschwerden einordnen, mögliche körperliche Ursachen untersuchen und den Patienten gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen.
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